Soziale Neurowissenschaften

Die sozialen Neurowissenschaften sind ein interdisziplinäres Feld, das seine Anfänge in den frühen 1990er Jahren hat. Hierbei werden biologische und soziale Forschungsansätze als einander ergänzende Erkenntniszugänge betrachtet, die die sozial gewachsenen Strukturen jenseits des Individuums untersuchen.[1] Forschungsbereiche sind die neuronalen, humoralen, zellulären und genetischen Mechanismen, die diesen Strukturen zugrunde liegen. Es wird von einer wechselseitigen Beeinflussung auf unterschiedlichen strukturellen Ebenen ausgegangen. Ein besonderer Fokus liegt auf der funktionellen Betrachtung von Hirnprozessen.[2] Untersuchte Prozesse befinden sich hierbei sowohl auf intraindividueller Ebene, wie soziale Wahrnehmung und soziale Kognition, als auch auf interindividueller Ebene, wie soziale Interaktion und soziale Beeinflussung. Die Integration der unterschiedlichen Forschungsansätze erfordert interdisziplinäre Expertise und die Integration verschiedener Datenebenen.

  1. J. T. Cacioppo, G. G. Berntson, J. Decety: Social neuroscience and its relation to social psychology. In: Social Cognition. 28, 2010, S. 675–684.
  2. J. T. Cacioppo, J. Decety: Social neuroscience: Challenges and opportunities in the study of complex behavior. In: Annals of the New York Academy of Sciences. 2011. doi:10.1111/j.1749-6632.2010.05858.x

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